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Was sind die Unterschiede zwischen einem VMS und einem NVR?

In unserem Blogbeitrag erfahren Sie über die Vor- und Nachteile jeder dieser IP-Videooptionen und, was bei der Wahl zwischen den Optionen zu berücksichtigen ist.

Nutzer eines VMS- oder NVR-Sicherheitssystems.

Bei der Bereitstellung eines Videomanagementsystems wägen Sie wahrscheinlich zahlreiche Aspekte gegeneinander ab, darunter Anzahl der Kameras und Standortanforderungen sowie Infrastruktur und Netzwerkverfügbarkeit. Dabei fragen Sie sich unter Umständen auch:

Sollten Sie sich für ein Videomanagementsystem (VMS) oder einen Netzwerkvideorecorder (NVR) entscheiden?

Die Antwort: Das kommt drauf an. Sowohl NVR als auch VMS bringen einzigartige Vor- und Nachteile mit sich. Welche Wahl für Ihr Unternehmen die Richtige ist, hängt von Faktoren wie Ihrem Budget, der Anzahl von Kameras, Ihrer Nutzung des Videosystems und Ihren langfristigen Plänen ab.

Auswahl des richtigen Videomanagementsystems

Nehmen Sie sich die Zeit, um Ihre Anforderungen an ein Videomanagementsystem (VMS) genau zu ermitteln, damit Sie sich für die richtige Lösung entscheiden.  Damit Sie die beste Wahl treffen können, haben wir eine Liste mit Fragen für Sie und Ihr Team zusammengestellt.

 
VMS-Checkliste abrufen
  

Was ist ein Netzwerkvideorecorder?

Bei der Suche nach einem Videoüberwachungssystem sind Sie wahrscheinlich bereits auf den Begriff „Netzwerkvideorecorder“ oder NVR gestoßen. Aber was ist ein NVR-Sicherheitssystem?

Ein NVR ist eine spezialisierte Appliance, die ein Netzwerk-Videokamerasystem ermöglicht. Dabei handelt es sich um ein einfaches Gerät, das über Ihr Netzwerk mit einer geringen Anzahl an Kameras verbunden wird. Ein NVR kann normalerweise mit acht bis 32 Kameras verbunden werden.

Der NVR zeichnet Videos von Ihren Netzwerkvideokameras auf und speichert diese, in der Regel, ohne dass Sie Software installieren oder warten müssen. Sie können eine einfache webbasierte Anwendung verwenden, um Kamerabilder anzusehen oder Videoaufzeichnungen abzurufen.

Ein typisches NVR-Sicherheitssystem bietet neben den einfachen Anzeige-, Such- und Exportfunktionen oft nicht viele Zusatzfeatures. Daher ist ein NVR besser für einfache Bereitstellungen geeignet. Ein Videoüberwachungssystem wird dagegen in erster Linie für nachträgliche Untersuchungen genutzt.

Inwieweit unterscheidet sich ein NVR von einer VMS-Lösung?

Ein Videomanagementsystem oder VMS unterscheidet such auf vielerlei Arten von einem NVR. Ein VMS ist eine Softwareanwendung, mit der Sie zahlreiche IP-Videokameras von eine beliebigen Ort aus überwachen und verwalten können. Es wird entweder auf einem mit dem Netzwerk verbundenen Server gehostet oder als cloudbasierter Service ausgeführt. Unabhängig davon, ob Sie sich für eine On-Premise-Serverinfrastruktur oder die Cloud entscheiden, können Sie mit der VMS-Software Live-Videos ansehen und auf Aufzeichnungen zugreifen.

Einer der größten Unterschiede zwischen einem NVR und einem VMS besteht im viel größeren Funktionsumfang des VMS. Beispiele für die Einsatzmöglichkeiten mit einem IP-Videomanagementsystem:

  • Erhalt von Echtzeitbenachrichtigungen, wenn eine Kamera offline geht oder Bewegung in einem bestimmten Bereich erkannt wird
  • Anzeige von Kamerastandorten oder Alarmen auf einer Karte Ihres Standorts oder Wechsel zwischen Kameras, um die Bewegungen verdächtiger Personen zu verfolgen
  • Verwendung integrierter Cybersicherheits- und Datenschutzfunktionen zur Sicherung Ihrer Videos und Daten
  • Integration anderer physischer Sicherheitssysteme oder Geschäftssysteme, um die Reaktionsfähigkeit zu verbessern


Im Wesentlichen tragen die erweiterten Funktionen eines VMS dazu bei, Ihre Videomanagementaufgaben zu optimieren. Das ist besonders bei größeren, erfolgsentscheidenden Bereitstellungen nützlich.

Vor- und Nachteile eines NVR-Kamerasystems

Ein NVR ist eine kostengünstige Option für kleine bis mittelgroße Videoüberwachungsbereitstellungen. Da Sie keine Software installieren oder verwalten müssen, lässt sich ein NVR-Kamerasystem in der Regel leicht einrichten. Sie können einfach den NVR einschalten, ihn mit einem Netzwerk verbinden und Ihre Kameras über eine webbasierte App konfigurieren. NVR-Sicherheitssysteme sind dank ihrer Einfachheit mit wenigen Kosten verbunden.

Der größte Nachteil eines NVR ist der geringe Funktionsumfang. Daher müssen Sie möglicherweise IT-Fachkräfte einsetzen, um die Cybersicherheit Ihres Systems sicherzustellen. Außerdem haben Sie keinen Zugriff auf neuere Videoanalysen oder die erweiterten Funktionen eines VMS.

Einige NVRs sind auch proprietär. Das bedeutet, dass Sie an die Kameras bestimmter Anbieter gebunden sind und der NVR keine andere Arten von Geräten oder Systemen unterstützt. Selbst wenn Sie einen NVR finden, der sich mit anderen physischen Sicherheitssystemen wie Zutrittskontrollsystemen integrieren lässt, sind die Funktionen möglicherweise eingeschränkt.

Vor- und Nachteile eines Videomanagementsystems

Ein VMS kann viel mehr Vorteile als ein NVR-Überwachungssystem mit sich bringen. Zum Beispiel können Sie Ihr Videoüberwachungssystem auf Hunderte oder Tausende Kameras skalieren. Außerdem können Sie zahlreiche VMS-Systeme an verschiedenen Standorten mit einem Security Operations Center verbinden, um das Videomanagement zu zentralisieren.

Die Debatte über VMS und NVR

Wie bereits gesagt ist ein VMS mit erweiterten Funktionen ausgestattet, die Ihre Reaktionsverfahren und Untersuchungen optimieren können. Es bietet zudem integrierte Tools zur Überwachung des Systemzustands und eingebaute Privatsphärefeatures, die Cyberrisiken mindern und die Compliance verbessern können.

Bei einem VMS mit offener Architektur können Sie die Kameras auswählen, die sich am besten für Ihr Budget und Ihre Bereitstellung eignen. Außerdem können Sie Ihre Videosoftware ganz einfach mit anderen physischen Sicherheitssystemen wie Zutrittskontroll- und Einbruchsüberwachungslösungen vereinen und Kameras mit verschiedenen Sensoren verbinden. So erhalten Ihre Nutzer einen umfassenderen Einblick in die Geschehnisse, wenn sie auf Ereignisse reagieren oder Untersuchungen führen.

Einige VMS-Lösungen sind mit Anwendungsprogrammierschnittstellen (APIs) ausgestattet. Damit können Sie das VMS individuell an die speziellen Anforderungen Ihrer Umgebung anpassen.

Insgesamt erhalten Sie mit einem VMS viel mehr Flexibilität. So können Sie stets wachsen und Ihr System mit der Zeit erweitern und mit neueren Technologien ausstatten.

Was sind die Nachteile eines VMS? Die erweiterten Funktionen eines VMS sind mit Kosten verbunden. Ein VMS ist insgesamt kostspieliger als ein NVR. Software-Lizenzgebühren, Gebühren für Softwarewartungsverträge und die Kosten für Kauf und Wartung von Servern können summiert recht hoch ausfallen.

Außerdem ist die Installation eines VMS komplexer. Sie müssen die Hilfe eines Systemintegrators in Anspruch nehmen, um für eine korrekte Einrichtung und Ausführung zu sorgen. Möglicherweise werden auch Nutzerschulungen für ein VMS angeboten, für die Sie ebenfalls die Kosten im Bereitstellungsbudget berücksichtigen müssen.

Wichtige Überlegungen bei der Wahl zwischen einem VMS und NVR

Die Entscheidung für ein VMS oder NVR ist nicht immer offenkundig. Möglicherweise sind Sie heute der Meinung, dass ein NVR-Sicherheitssystem die richtige Wahl für Sie ist. Das kann sich aber ändern, wenn Sie mehr Kameras hinzufügen oder ein Zutrittskontrollsystem integrieren.

Wie wissen Sie also, ob ein VMS oder NVR besser für Ihre Bereitstellung geeignet ist? Berücksichtigen Sie die folgenden wichtigen Entscheidungskriterien:

 Größe Ihrer Bereitstellung

Wie viele Kameras benötigen Sie aktuell? Haben Sie vor, weitere Kameras hinzuzufügen oder die Videoüberwachung mit der Zeit zu erweitern? Möchten Sie mehrere Standorte mit Videoüberwachungstechnologie sichern?

Wenn Sie weniger als 32 Kameras an nur einem Standort implementieren möchten, ist ein NVR möglicherweise Ihre beste Option. Wenn Sie allerdings mehr Videogeräte nutzen, den Umfang später vergrößern möchten oder mehrere Standorte sichern müssen, ist ein VMS wahrscheinlich langfristig die bessere Wahl.

 Anwendungsfälle für Ihr Videosystem

Wie nutzen Sie Ihr Videosystem? Gibt es regelmäßig Live-Überwachung und Untersuchungen oder nur nach hin und wieder auftretenden Vorfällen? Haben Sie eine Umgebung mit viel Besucherverkehr, wo die Videoüberwachung betriebsnotwendig ist?

Wenn Sie die Videoüberwachung benötigen, um seltene Vorfälle zu untersuchen oder bestimmte Geschäftsbereiche visuell zu überwachen, kann ein NVR ausreichend sein. Wenn aber mehrere Nutzer rund um die Uhr Live-Videos überwachen und mehrmals pro Woche oder Monat Untersuchungen führen, erhalten Sie mit einem VMS bessere Überwachungs- und Suchfunktionen.

 Videoaufbewahrung

Wie lange müssen Sie Videoaufzeichnungen aufbewahren? Gibt es in Ihrer Branche Vorschriften zur Video- und Datenaufbewahrung, die Sie erfüllen müssen? Müssen Sie Videobeweise für wesentlich längere Zeitspannen speichern?

Ein NVR bietet in der Regel nur begrenzte Speicherkapazitäten. Je nach Gerätespezifikation können Sie Daten wahrscheinlich höchstens 30 Tage lang aufbewahren. Je mehr Kameras Sie aber nutzen, desto weniger Speicherkapazität bleibt übrig.

Mit einem VMS können Sie dagegen Server auswählen und erstellen, um Ihre Anforderungen an die Videoaufbewahrung zu erfüllen. Wenn Sie später feststellen, dass Sie Videobeweise länger speichern müssen, können Sie Server hinzufügen oder die Anforderungen mit Cloudspeicher erfüllen.

 Vereinheitlichungs- und Integrationsfunktionen

Möchten Sie verschiedene Kameratypen von unterschiedlichen Anbietern implementieren? Möchten Sie andere physische Sicherheitssysteme oder Sensoren mit Ihrem Netzwerkvideosystem verbinden? Haben Sie vor, später Zutrittskontroll- oder Videoanalysefunktionen hinzuzufügen?

 

Mit einem NVR sind Sie möglicherweise an bestimmte Kameras oder Anbieter gebunden. Dann können Sie Ihr Videoüberwachungssystem unter Umständen nicht mit anderen Technologien vereinen. Selbst wenn Sie andere Geräte, Sensoren oder Systeme mit Ihrem NVR-Überwachungssystem verbinden können, sind Ihre Möglichkeiten unter Umständen durch die Integration begrenzt.

Vollständige Flexibilität erhalten Sie nur mit einem VMS mit offener Architektur. Mit offener IP-Videosoftware können Sie beliebige Kameras auswählen, neue Sensoren hinzufügen und andere Systeme verbinden. So erhalten Sie eine umfassendere Ansicht Ihrer Umgebung und können die Bereitstellung bei Bedarf ganz flexibel ergänzen.

 Videomanagementtools

Welche Tools eignen sich am besten für Ihr Team und Ihre Ziele? Möchten Sie viele Standorte von einem Security Operations Center überwachen? Wie viele Personen müssen auf Ihr System zugreifen und sind Benutzerprivilegien für Ihren Betrieb wichtig?

„Unsere SOC-Nutzer können alle Videos abrufen, um Geschehnisse genau zu verfolgen, und Informationen mit Sicherheitspersonal vor Ort teilen. Mit Security Center können wir Situationen auf dem Campus effektiver bewältigen.“

Rick Gysen, Director of Campus Security bei der University of Calgary

Erfolgsgeschichte lesen

Ein NVR eignet sich in der Regel hervorragend für kleinere Umgebungen, in denen es nur selten zu Vorfällen kommt. In diesem Fall können Sie Aufzeichnungen durchsehen und die benötigten Videobeweise finden. Während einige NVRs zwar mit Suchfunktionen und anderen integrierten Features ausgestattet sein können, erhalten Sie damit nicht den Funktionsumfang eines VMS.

Wenn Sie viel Sicherheitspersonal haben, ein Security Operations Center erstellen möchten oder erweiterte Suchfunktionen benötigen, ist ein VMS von enormem Vorteil. Ein VMS bietet Ihnen zahlreiche Tools und Funktionen, mit denen Ihr Team Vorfälle oder Notfälle schnell untersuchen kann.

 Cybersicherheit und zukünftige Anforderungen

Müssen Sie Datenschutz- und Cybersicherheitsvorschriften beachten? Verfügen Sie über die notwendigen Tools, um Bedrohungen zu überwachen und zu mindern? Können Sie den Zugriff auf sensible Daten begrenzen und sich weiterentwickelnde Gesetze zum Datenschutz und zur Privatsphäre einhalten? 

Cyberangriffe sind häufiger als je zuvor und es zeichnet sich keine Abnahme der Cyberkriminalität ab. Beim Schutz Ihrer Videos und Daten geht es nicht nur darum, Verluste zu reduzieren und für Geschäftskontinuität zu sorgen. Es geht auch darum, neue und sich verändernde Compliance-Standards und -Gesetze einzuhalten.

Wenn Sie einen NVR implementieren, können Sie Maßnahmen ergreifen, um Ihr Netzwerk- und IP-Kamerasystem zu schützen. Dazu sind aber in der Regel zusätzliche Fachkenntnisse, Komponenten und Strategien für die laufende Risikominderung erforderlich.

Ein erweitertes VMS, das im Hinblick auf Datenschutz und Cybersicherheit entwickelt wurde, ist da anders. Es bietet Ihnen mehrere Schutzebenen und zahlreiche integrierte Tools, um Ihre Videoaufnahmen und Daten zu sichern. Dazu gehören Verschlüsselung, Multifaktor-Authentifizierung und Autorisierung sowie Echtzeitüberwachung des Systemzustands und Empfehlungen zur Systemhärtung.  

 Zukünftiges Wachstum und Skalierbarkeit

Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus? Könnte es sein, dass Ihr Videosystem die aktuellen Anforderungen übersteigt? Möchten Sie in der Lage sein, das System flexibel zu erweitern, wenn sich die Ziele ändern?  

Wenn Sie nur einen Standort mit wenigen Videokameras bedienen und nicht vorhanden, diese zu ergänzen, ist ein NVR normalerweise ideal.

Wenn es allerdings sein kann, dass Ihre Bereitstellung in Zukunft weitere Standorte umfasst oder andere Ziele oder Anforderungen erfüllen soll, können Sie mit einem VMS flexibel wachsen und sich anpassen. Sie könnten beispielsweise weitere Kameras mit Edge-Analysen hinzufügen oder sogar den Systemzugriff bei Notfällen für Strafverfolgungsbehörden verfügbar machen. Ein Überdenken dieser langfristigen Überlegungen könnte aufzeigen, dass sich die Investition in ein VMS für Sie lohnt.

Was wäre, wenn Sie das Beste von NVR und VMS kombinieren könnten?

Vielleicht wissen Sie immer noch nicht genau, ob Sie in einen NVR oder ein VMS investieren sollten. Eventuell hätten Sie gerne die erweiterten Funktionen, die Skalierbarkeit und die Flexibilität eines VMS und die einfache Bereitstellung und Kosteneffizienz eines NVR.

Dann haben wir gute Nachrichten für Sie. Es gibt eine weitere Option: Genetec Streamvault™, eine All-in-One-Sicherheits-Appliance nach Plug-and-Play-Art.

Streamvault ist eine speziell entwickelte, einsatzbereite Appliance, auf der die Omnicast™-Videoüberwachungssoftware vorinstalliert ist. Damit können Sie Ihre Videoüberwachungsbereitstellung schnell einrichten und Zugriff auf alle neuesten Videomanagementfunktionen erhalten. Im Wesentlichen wird hier das Beste aus VMS und NVR in einer kostengünstigeren, einfach zu bereitstellenden Lösung vereint.

Streamvault ist zudem hochgradig skalierbar und standardmäßig vorab gehärtet. So können sie mehr Kameras aufnehmen und gleichzeitig für höchste Cyberresilienz sorgen.

 
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