Genetec Inc. (“Genetec”), führender Technologie-Anbieter für vereinheitlichtes Sicherheitsmanagement, öffentliche Sicherheit und Business Intelligence, veröffentlicht seine Trendprognosen für die physische Sicherheitsbranche im Jahr 2022.
Auslastungssteuerung genießt weiterhin höchste Priorität
Unternehmen setzten nach Ausbruch der Pandemie unterschiedliche Lösungen ein, um die Auslastung in Gebäuden zu überwachen und die Einhaltung der Abstandsregeln zu kontrollieren. Dieser Trend nimmt auch knapp zwei Jahre später weiter zu, da Unternehmen den weiteren Nutzen dieser Daten erkannt haben.
Die räumlichen Analysedaten dienen nicht mehr nur dazu, Sicherheitsvorschriften einzuhalten. Unternehmen werden diese in Zukunft vermehrt dazu nutzen, um die Wartezeiten für ihre Kunden zu verkürzen, die Personalplanung zu optimieren und betriebliche Prozesse zu verbessern. Da viele Unternehmen ihren Mitarbeitern die Wahl zwischen Büro und Homeoffice lassen, ergeben sich zudem neue Möglichkeiten für innovative Arbeitsplatzkonzepte. Die räumlichen Analysedaten können in diesem Zusammenhang dabei helfen, die Nutzung von Arbeitsplätzen zu optimieren, indem beispielsweise ermittelt wird, wie viele Mitarbeiter sich gleichzeitig im Gebäude aufhalten oder eine Besprechungsraum nutzen. Die gewonnenen Daten können anschließend als Grundlage für innovative Desk-Sharing-Optionen dienen.
Videoanalyse für komplexe Einsätze wird praktikabler
Die Nachfrage nach Videoanalyselösungen ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Der Einsatz künstlicher Intelligenz – z.B. durch Machine-Learning- oder Deep-Learning-Ansätze – hat die Leistungsfähigkeit solcher Lösungen weiter gesteigert und Unternehmen dazu motiviert, in entsprechende Systeme zu investieren.
Da komplexe Videoanalysen jedoch weiterhin sehr leistungsstarke Server für eine angemessene Datenverarbeitung erfordern, ist die Bereitstellung von Analysen auf Unternehmensebene aktuell nicht immer gewinnbringend. Genetec geht davon aus, dass sich Videoanalyseanwendungen im Jahr 2022 derart weiterentwickeln werden, dass sie einfacher und kostengünstiger in großem Umfang eingesetzt werden können. Vorangetrieben wird dieser Trend von Anbietern, die sich auf eine effiziente Nutzung von Hardwareressourcen konzentrieren und statt kontinuierlicher Analyse auf genauere Kontrollen in bestimmten Intervallen und Zeitplänen setzen.
Steigende Cyberkriminalität sorgt für neue Strategien
Ein Bericht von Cybersecurity Ventures* prognostiziert bis 2025 jährliche, durch Cyberkriminalität verursachte Kosten von weltweit 10,5 Billionen US-Dollar. Pro Jahr sollen diese Kosten um 15 % steigen, was diesen Trend zum größten Transfer von Wirtschaftsgütern in der Geschichte macht.
Die Anzahl vernetzter Geräte steigt rasant und die Datenverarbeitung wird zu einem zentralen Bestandteil des täglichen Geschäftsbetriebs. Unternehmen müssen daher so flexibel wie möglich bleiben und sich auf die sich stetig verändernde Bedrohungslandschaft einstellen. Kunden werden zukünftig eine höhere Transparenz in Bezug auf die Sicherheit und den Schutz ihrer Daten verlangen. Daraus werden sich völlig neue Konzepte für Cybersicherheit entwickeln, bei der es nicht nur um die Härtung von Netzwerken und Systemen, sondern um eine kontinuierliche Überprüfung geht. Dabei reicht es nicht aus, Sicherheitsbarrieren innerhalb des Security-Ökosystems aufzubauen. Entscheidungsträger sollten offensivere Cybersicherheitsstrategien implementieren und auf Lösungen mit einem hohen Automatisierungsgrad setzen, um potenzielle Bedrohungen immer im Blick zu behalten.
Erhöhte Aufmerksamkeit für Supply-Chain-Risiken
Die aktuelle weltweite Situation offenbart zahlreiche Probleme bei Lieferketten. Unternehmen werden sich daher unabhängiger von proprietären Lösungen aus einer Hand machen müssen. Im Zentrum sollten dabei Systeme mit offener Architektur stehen, die eine breite Auswahl und hohe Flexibilität bieten und sich individuellen Anforderungen sowie aktuellen Verfügbarkeiten anpassen können.
Die aktuellen Probleme in der Lieferkette gehen zudem weit über die Verknappung von Waren und Materialien hinaus. Cyberkriminelle werden immer raffinierter und erhöhen den Druck auf Unternehmen, ihre Cybersicherheitsmaßnahmen, -standards und -zertifizierungen innerhalb des gesamten Supply-Chain-Ökosystems auf den Prüfstand zu stellen.
Aufgrund der zunehmenden Vernetzung verschwimmen die klaren Grenzen zwischen internen und externen Netzwerken. Unternehmen und Behörden müssen daher umfangreichere Cybersicherheitsrichtlinien definieren, um grundlegende Sicherheitsstandards für neu implementierte Lösungen und die jeweiligen Anbieter festzulegen.
Unternehmen wechseln zur Hybrid-Cloud
Wer den Umstieg auf Cloud-Anwendungen gewagt hat, erkennt schnell die Vorteile einer hybriden Cloud-Umgebung. Da dies immer mehr Unternehmen tun, wird die Einführung neuer Cloud-Technologien im nächsten Jahr weiter vorangetrieben werden.
Ein Beispiel könnte die Implementierung eines Systems für digitales Beweismanagement sein, um die Einhaltung von Datenschutzbestimmungen zu verbessern, den Einsatz eines Cloud-basierten Videomanagementsystems zum Schutz hochriskanter Standorte zu sichern oder die Installation eines PIAM-Systems (Physical Identity Access Management) zur Verfolgung von COVID-Ausbrüchen in einem Gebäude besser zu verfolgen. Dabei können die Unternehmen ihre vorhandenen Systeme vor Ort weiter nutzen und die Betreiber gleichzeitig alles über eine einzige Schnittstelle verwalten.
* https://cybersecurityventures.com/cybercrime-will-cost-the-world-16-4-billion-a-day-in-2021/
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Jutta Lorberg