Was Sie über die Einhaltung von Datenschutzgesetzen wissen sollten
Erfahren Sie, wie Sie personenbezogene Daten schützen, globale Vorschriften einhalten und Vertrauen bei Kunden aufbauen.
Laut aktuellen Daten von UNCTAD gibt es zurzeit 137 Länder mit Datenschutzgesetzen. Das entspricht etwa 71 % aller Staaten weltweit. Da weitere 9 % an Gesetzesentwürfen arbeiten, beteiligen sich insgesamt 80 % aller Länder aktiv an der Regulierung des Schutzes personenbezogener Daten.
LEITFADEN
Warum der Schutz von Daten wichtig ist
In einer Welt, in der personenbezogene Daten durchgehend gesammelt und vermarktet werden, fordern mehr Menschen das Recht, ihre Daten zu schützen. Regierungsbehörden sind sich der Forderungen bewusst und setzen sich dafür ein, die Unternehmen und Organisationen stärker in die Pflicht zu nehmen.
Vorschriften sind wichtig, denn sie tragen zum verantwortungsvollen Umgang mit personenbezogenen Daten bei. Sie verringern das Risiko für Identitätsdiebstahl, Finanzbetrug und andere schädliche Handlungen. Durch die Einhaltung dieser Vorschriften können Unternehmen das Vertrauen der Menschen fördern und ein sichereres Umfeld schaffen. Diese Gesetze unterstützen auch das Grundrecht jeder Person auf Schutz ihrer personenbezogenen Daten.
Laut Report zur Lage der physischen Sicherheit 2025 gaben 67 % der Endnutzer an, dass ihr Unternehmen von den Branchenvorschriften betroffen ist – ein deutlicher Anstieg gegenüber 2023, als nur 13 % die entsprechende Frage mit „Ja“ beantworteten.
Erfahren Sie mehr über die neuesten Datenschutzgesetze in verschiedenen Regionen der Welt und erläutern, was Sie tun können, um die physische Sicherheit Ihrer Daten zu schützen.
Die neuesten Datenschutzgesetze weltweit
Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) war eines der ersten offiziellen Regelwerke zum Datenschutz in Europa. Inzwischen haben zahlreiche Länder, Staaten und Regionen nachgezogen und eigene Gesetze erlassen, die den Menschen mehr Macht über ihre Daten geben. Zudem sorgen sie dafür, dass Unternehmen für ihre Vorgehensweise bei der Datennutzung zur Rechenschaft gezogen werden.
Die weltweiten Datenschutzgesetze werden immer umfangreicher. Auch wenn Sie glauben, alles richtig zu machen, um die Datenschutzbestimmungen einzuhalten, ist es wichtig, auf dem Laufenden zu bleiben, denn die Gesetzgebung entwickelt sich ständig weiter.
Das sind einige der neuesten Datenschutzgesetze:
In Thailand trat der Personal Data Protection Act 2019 am 1. Juni 2022 in Kraft. Es ist das erste Gesetz des Landes, das sich speziell mit dem Datenschutz befasst und stark von der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) beeinflusst ist. Bei Nichteinhaltung drohen Unternehmen Strafzahlungen in Höhe von bis zu 4 % des weltweiten Umsatzes und sogar Gefängnisstrafen.
Zu den wichtigsten Verpflichtungen gehören die Einholung der Zustimmung zur Datenverarbeitung, die Verhinderung eines unbefugten Zugriffs auf personenbezogene Daten, die Übermittlung von Daten nur in Länder mit hohen Datenschutzstandards und die Achtung der Nutzerrechte.
In Kanada wird mit dem Digital Charter Implementation Act (DCIA) 2022, inzwischen als Bill C-27 bekannt, das bestehende Gesetz zum Schutz persönlicher Informationen und elektronischer Dokumente (Personal Information Protection and Electronic Document Act, PIPEDA) mit drei Gesetzeswerken reformiert. Dazu gehören der Consumer Privacy Protection Act (CPPA), der Personal Information and Data Protection Tribunal Act (PIDPTA) und der Artificial Intelligence and Data Act (AIDA).
Der DCIA 2022 ist zwar vorerst ein nur ein Entwurf, aber die Änderungen werden sich auf das kanadische Datenschutzrecht für den Privatsektor auswirken und neue Regeln für die verantwortungsvolle Entwicklung und den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) schaffen.
Die Provinz Quebec ist dem Ganzen einen Schritt voraus und hat ein eigenes umfassendes Rahmenwerk erlassen: ein Gesetz zur Modernisierung der gesetzlichen Bestimmungen zum Schutz personenbezogener Daten. Die neuen Bestimmungen für Unternehmen und Organisationen reichen von der Benennung eines Datenschutzbeauftragten über die Meldung von Datenschutzverletzungen an die Commission d'accès à l'information (CAI) du Québec bis hin zur Verpflichtung, die CAI im Vorfeld des Einsatzes biometrischer Technologien zu benachrichtigen.
In den USA war das kalifornische Gesetz zum Schutz der Privatsphäre der Verbraucher (California Consumer Privacy Act) das erste und fortschrittlichste Gesetz des Landes. Die Erweiterung dieses Gesetzes, der California Privacy Rights Act (CPRA), trat offiziell im Januar 2023 in Kraft und stärkt den Datenschutz der Verbraucher zusätzlich.
Andere US-Bundesstaaten wie Utah, Colorado, Connecticut, Virginia, Pennsylvania, New Jersey und Ohio haben ebenfalls nachgezogen. Sie haben entweder eigene Gesetze erlassen oder sind dabei, neue Datenschutzbestimmungen zu verabschieden.
Vor kurzem wurde in den USA der American Data and Privacy Protection Act (ADPPA) überarbeitet. Mit diesem Gesetz soll zum ersten Mal ein nationaler Datenschutzrahmen geschaffen werden.
In Europa gibt es neben der Datenschutz-Grundverordnung die Richtlinie für Netzwerk- und Informationssicherheit (NIS2). Sie erweitert die ursprüngliche NIS1-Richtlinie, indem die Anforderungen an Cybersicherheit erhöht werden. Sie gilt für Unternehmen und Organisationen, die als wesentliche Infrastruktur gelten, und umfasst Bereiche wie Perimetersicherheit, Zutritt zu Gebäuden, Besuchermanagement und Wiederherstellung im Notfall.
Darüber hinaus ist in der Europäischen Union der Artificial Intelligence Act (EU AI Act) in Kraft, ein Gesetz zur Überwachung der Entwicklung und Nutzung von KI-Systemen. Es soll sicherstellen, dass künstliche Intelligenz in der EU sicher, transparent, nachvollziehbar, gerecht und nachhaltig ist. Im Rahmen KI-Gesetzes der EU werden KI-Anwendungen nach Risikostufen klassifiziert. Bei Nichteinhaltung drohen Strafen, die bis zu 35 Millionen Euro oder 7 % des weltweiten Jahresumsatzes betragen können.
Im Vereinigten Königreich stellen die UK GDPR und der Data Protection Act 2018 die wichtigsten Datenschutzvorschriften dar. Ende 2021 begann die britische Regierung jedoch mit einer Neubewertung der bestehenden Gesetze im Rahmen einer offiziellen Konsultation mit dem Titel „Data: A new direction“. Einige Monate später, im Juli 2022, wurde die Data Protection and Digital Information Bill (UK Data Reform Bill) erstmals in das britische Parlament eingebracht. Diese Gesetzesvorlage zielt darauf ab, die Datenschutzgesetze zu vereinfachen und besser auf die Bedürfnisse des Vereinigten Königreichs nach dem Brexit abzustimmen. Im Vordergrund steht dabei weiterhin der Schutz personenbezogener Daten. Die UK Data Reform Bill durchläuft zurzeit das Gesetzgebungsverfahren und könnte zu wesentlichen Änderungen führen, was den Umgang von Unternehmen und Organisationen mit Daten im Vereinigten Königreich betrifft. Einer Ankündigung zufolge stehen die Reformen der britischen Datenschutzgesetze bevor:
„Die in der Konsultation vorgelegten Reformen bieten dem Vereinigten Königreich die Möglichkeit, die Regulierung außerhalb der EU neu zu gestalten und die Chancen seiner neuen regulatorischen Freiheiten zu nutzen.“
Dies sind nur einige Beispiele für die Änderungen im internationalen Datenschutzrecht. Von Neuseeland über Südafrika bis Bahrain und Indien nehmen Länder in allen Teilen der Welt den Datenschutz ernst und nehmen Änderungen vor, mit denen die Unternehmen und Organisationen Schritt halten müssen.
BLOG
Wichtige Datenschutzgrundsätze
Datenminimierung, die Einwilligung der Nutzer sowie Transparenz sind der Schlüssel zu globalen Datenschutzgesetzen wie der DSGVO und dem CCPA. Mit diesen Vorschriften wird sichergestellt, dass Unternehmen nur die notwendigen personenbezogenen Daten erfassen, vor der Nutzung von Daten die eindeutige Zustimmung der betreffenden Personen einholen und einen transparenten Umgang mit Daten pflegen. Durch die Einhaltung dieser Vorschriften können Unternehmen den Datenschutz sicherstellen, die gesetzlichen Anforderungen erfüllen und Risiken wie Geldstrafen oder Anfechtungsklagen vermeiden. Die DSGVO und der CCPA setzen eindeutige Standards für die Anwendung dieser Praktiken, die das Vertrauen sowie die Einhaltung der Vorschriften fördern.
„Ein Unternehmen, das sich nicht an die Datenschutzgesetze hält und nicht die erforderlichen Maßnahmen zum Schutz der von ihm verarbeiteten und gespeicherten personenbezogenen Daten ergreift, wird das Vertrauen seiner Kunden, Mitarbeiter und Partner verlieren. Langfristig wird dies zu wirtschaftlichen Verlusten führen.“
– Berater, Report zur Lage der physischen Sicherheit 2025, Genetec, Inc.
Wie Ihr Unternehmen physische Sicherheitsdaten schützen kann
Für das Sicherheitsteam Ihres Unternehmens ist es zum Schutz von Personen und Vermögenswerten manchmal erforderlich, personenbezogene Daten zu erfassen. Das geschieht beim Einsatz von Videoüberwachung, an Check-in-Terminals, an Sicherheitskontrollstellen mit biometrischer Technologie, durch automatische Nummernschilderkennung, Einbruchserkennung und Ortungssysteme.
Auch wenn alle Gesetze zum Datenschutz und zur Wahrung der Privatsphäre eigene Vorgaben haben, ist es wichtig, Ihre Datennutzung und die geltenden Richtlinien zu bewerten.
Dabei sind unter anderem folgende Fragen zu beantworten:
- Welche Arten von Daten erfassen wir?
- Wie erfassen wir sie?
- Wo werden unsere Daten gespeichert?
- Wer hat Zugriff auf unsere Daten?
- An wen und wie geben wir unsere Daten weiter?
6 Tipps zur Einhaltung von Datenschutzvorschriften
![]() |
Halten Sie sich über die Datenschutzvorschriften der Branche und der Regierung auf dem Laufenden, damit die Verwaltung, Übertragung und Speicherung Ihrer physischen Sicherheitsdaten stets den geltenden Standards entspricht. |
![]() |
Nutzen Sie integrierte Cybersicherheitstools wie eine zuverlässige Verschlüsselung, um Daten während der Übertragung und Speicherung zu schützen. |
![]() |
Entscheiden Sie sich für Sicherheitslösungen, die Ihnen die vollständige Kontrolle und Transparenz darüber geben, wer Zugriff auf Ihre Daten hat und wer den Zugriff verwalten kann. |
![]() |
Implementieren Sie Tools zur Anonymisierung von Videos, um Informationen zur physischen Sicherheit zu überwachen und weiterzugeben und gleichzeitig die Privatsphäre der Betroffenen zu wahren. |
![]() |
Nutzen Sie Datenschutztools, beispielsweise sichere Cloud-Services und automatisierte Compliance-Systeme, damit Sie Vorschriftenänderungen leichter ver- und befolgen können. |
![]() |
Stellen Sie einen Datenschutzbeauftragten ein, der die Datenschutzpraktiken und -richtlinien bewertet und die Einhaltung der Vorschriften überwacht. |
Compliance-Überblick von Anfang an
Wenn Sie auf der Suche nach einer Lösung für physische Sicherheit sind, sollten Sie sich für Optionen entscheiden, bei denen der Datenschutz von Anfang an integriert ist — also Privacy by Design.
Datenschutz und Cybersicherheit sollten für alle Unternehmen zum Standardverfahren werden. Wenn Ihre Lösung für physische Sicherheit von Anfang an unter Berücksichtigung des Datenschutzes entwickelt wurde, brauchen Sie sich nicht zwischen dem Schutz der Privatsphäre von Personen und der physischen Sicherheit Ihres Unternehmens zu entscheiden.
„Viele betrachten die Themen Sicherheit und Datenschutz als Nullsummenspiel. Wer auf der einen Seite etwas Positives erreicht, muss auf der anderen Seite etwas Negatives hinnehmen. Dieses ständige Nullsummenspiel ist völlig aus der Zeit gefallen. Werfen Sie es einfach zum Fenster raus. Der Begriff Datenschutz umfasst deutlich mehr Schutzfunktionen als nur das Thema Sicherheit. Ohne eine stabile und vollständige Sicherheitsgrundlage mit Schutz während des gesamten Lebenszyklus gibt es angesichts täglicher Hacking-Versuche keinen Schutz von Daten und Privatsphäre, der diesen Namen verdient hätte.“
– Dr. Ann Cavoukian, Executive Director bei Global Privacy and Security by Design
Datenschutz und Cybersicherheit gehen Hand in Hand
Laut Report zur Lage der physischen Sicherheit 2025 gaben 71 % der Befragten an, dass sie ihren Nutzern Best Practices für Cybersecurity vermitteln, und 44 % haben nach eigenen Angaben im Jahr 2024 ihre Sicherheitsinfrastruktur gestärkt. Auch wenn viele Unternehmen bereits Maßnahmen zur Cybersicherheit und zum Datenschutz ergriffen haben, nehmen die Bedenken hinsichtlich der Cybersicherheit weiter zu. Diese Bedenken gehören zu den Hauptfaktoren, die die Einführung neuer Technologien bremsen. So gaben 47 % der befragten IT-Fachleute an, dass der Einsatz von Cybersicherheitstools für sie im Jahr 2024 Priorität hat.
Im Folgenden finden Sie einige Tools und Strategien, mit denen Sie Ihre Sicherheit im Internet aufrechterhalten können:
Investieren Sie in eine einheitliche Sicherheitsstrategie: Mit einer vereinheitlichten Plattform verschwenden Sie keine Zeit mehr damit, in unterschiedlichen Lösungen die Cyber-Hygiene oder den Integritätsstatus Ihres Systems im Auge zu behalten. Stattdessen behalten Sie über eine zentrale Schnittstelle die Kontrolle über die Daten auf allen Systemen.
Automatisieren Sie Ihre Video- und Datenaufbewahrung: Sensible Informationen länger als nötig aufzubewahren, verstößt gegen viele neue Datenschutzgesetze und setzt Ihr Unternehmen unnötigen Risiken aus. Automatisieren Sie stattdessen Aufbewahrungsfristen, um nachzuvollziehen, wie lange Dateien aufbewahrt werden, und um die Einhaltung von Vorgaben zu gewährleisten.
Vereinfachen Sie die Wartung von Software und Endgeräten: Investieren Sie in Sicherheitslösungen, die Sie über Software- und Firmware-Updates informieren, damit Sie stets über den neuesten Schutz vor Sicherheitslücken verfügen. Ein System, das Sie zur automatischen Änderung von Passwörtern auffordert, trägt ebenfalls zur Stärkung der Cyber-Resilienz bei.
Nutzen Sie die Vorteile von Datenschutztools wie Privacy Protector
Der KiwiVision™ Privacy Protector von Security Center gewährleistet den Schutz der Privatsphäre von Personen bei der Überprüfung oder Freigabe von Überwachungsvideos.
Privacy Protector verbirgt dynamisch die Identität von Personen in Live-Videos und Aufzeichnungen. Auf diese Weise sehen Ihre Mitarbeiter nur das, was sie sehen müssen. Das verhindert unnötige Eingriffe in die Privatsphäre. Anhand von Berechtigungen können Sie außerdem mühelos festlegen, welche Bediener Zugang zum Originalbildmaterial haben.
Bei einem Zwischenfall können autorisierte Mitarbeiter mit den entsprechenden Zugriffsrechten das Video ohne unkenntlich gemachte Personen direkt auf Ihrer Security Center-Plattform ansehen. Die Originalaufzeichnungen können außerdem durch Sicherheitszertifikate verschlüsselt werden, damit keine unbefugten Personen darauf zugreifen können.