Was ist der Unterschied zwischen einem VMS und VSaaS?
Erfahren Sie, wie sich ein Videoüberwachungs- oder Videomanagementsystem (VMS) im Vergleich zur Videoüberwachung-as-a-Service (Video Surveillance as a Service (VSaaS)) schlägt und warum eine Hybrid-Cloud-Bereitstellung langfristig eine gute Wahl sein kann.
Die Entscheidung zwischen einem VMS und VSaaS hängt von den Anforderungen und Zielen Ihrer Organisation ab. Informieren Sie sich über die Unterschiede und die wichtigsten Vorteile beider Lösungen.
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Was ist ein VMS? Wann ist ein VMS eine gute Wahl?
VMS steht für Videomanagementsystem. Normalerweise wird VMS-Software auf lokalen Servern installiert und gehostet. So haben Organisationen mehr Kontrolle über die Einrichtung, Bereitstellung, Verwaltung und Wartung ihrer Videoüberwachungsanwendung und -infrastruktur.
Daher verfolgen Organisationen, die sich für ein VMS entscheiden, bei der Verwaltung und Wartung ihres Videosystems meist einen eher praxisorientierten Ansatz. Sie verfügen beispielsweise über eigene Pläne und Strategien zur Verwaltung der Cybersicherheit, zur Durchführung wichtiger Updates, zur Überwachung der Lebenszyklen der Infrastruktur und mehr. All dies ist abhängig von den Standort- oder Branchenanforderungen oder Unternehmensrichtlinien.
Bei einer VMS-Lösung sind robuste Funktionen und verschiedene integrierte Analysefunktionen im Lieferumfang enthalten, die bei der Optimierung verschiedener Videoaufgaben helfen. VMS-Lösungen sind für ein hohes Maß an Skalierbarkeit und Verlässlichkeit bekannt. Da es bereits seit langer Zeit VMS-Lösungen mit offener Architektur gibt, unterstützen sie eine große Anzahl von Hardware-Komponenten, Systemen und IIoT-Sensoren von Drittanbietern. Darüber hinaus bietet VMS-Software Unternehmen die zusätzliche Flexibilität, mithilfe eines Software Development Kit (SDK) eigene Integrationen und Anwendungen zu entwickeln.
Bei einer VMS-Bereitstellung müssen Teams einen Software-Client auf ihrem Desktop oder Laptop installiert und möglicherweise auch Zugriff auf mobile und webbasierte Anwendungen haben. Videoaufzeichnungen werden im Allgemeinen auf lokalen Servern gespeichert. Es besteht jedoch ggf. die Flexibilität, die Cloud für zusätzlichen Speicherplatz und Redundanz zu nutzen. Darüber hinaus werden Budgets üblicherweise prognostiziert und in Pauschalbeträgen zusammengerechnet. Diese Investitionskosten fließen in die Wartung und Erweiterung der Videoinfrastruktur und -bereitstellung.
Vor Ort installierte Videomanagementsysteme nutzen vorhandene lokale Netzwerke zur Verwaltung sowie zur Überwachung und Aufzeichnung über IP-basierte Sicherheitskameras.
Wer profitiert von einer VMS-Bereitstellung? Organisationen, die:
- die volle Kontrolle über die Bereitstellung, Verwaltung und Wartung von Videosystemen haben möchten
- aus bestimmten Gründen die gesamte Infrastruktur vor Ort beibehalten und überwachen müssen
- alle Videos auf lokalen, unternehmenseigenen Servern und Netzwerken speichern möchten
- über eine begrenzte Bandbreite verfügen und ein geschlossenes Netzwerk bevorzugen
- ein SDK für komplexere Anpassungen und Integrationen möchten
- über Budgetstrukturen verfügen, bei denen die physische Sicherheitsmaßnahmen als Investitionskosten gelten
- die Unterstützung vieler unterschiedlicher Geräte, Sensoren und Systeme schätzen oder benötigen
CHECKLISTE
Was ist VSaaS? Wann ist VSaaS eine gute Wahl?
VSaaS steht für „Video Surveillance as a Service“ (Videoüberwachung-as-a-Service). Diese Videolösung wurde von Grund auf für die Nutzung der Cloud konzipiert und optimiert und wird vom Technologieanbieter als abonnementbasierter Service zur Verfügung gestellt. Ein monatliches oder jährliches Abonnement stellt eine vorhersehbarere Kostenstruktur dar. Organisationen können Budgets im Rahmen der Betriebskosten zur Finanzierung von VSaaS-Installationen und -Erweiterungen verwenden.
Da eine VSaaS-Lösung in einer öffentlichen Cloud-Umgebung gehostet und verwaltet wird, ist wenig bis gar keine Infrastruktur vor Ort erforderlich. So können Partner Ihre Videosysteme schneller und einfacher zum Laufen bringen.
Eine VSaaS-Lösung bedeutet zudem weniger Wartungsaufwand. Vertriebspartner können auf Kennzahlen der Zustandsüberwachung zugreifen und sicherstellen, dass das System optimiert ist und ordnungsgemäß funktioniert. Außerdem werden alle Systemupdates und -behebungen vom Anbieter automatisch über die Cloud bereitgestellt. So verfügen Sie stets über die neuesten Innovationen, Cybersicherheitsupdates und Funktionen.
Ihre Teams können über mobile Apps bzw. Web-Apps auf eine VSaaS-Anwendung zugreifen. Dadurch können Sie standortunabhängig und problemlos unterschiedlichen Personengruppen Zugriff auf das Videoüberwachungssystem gewähren.
VSaaS-Lösungen können außerdem mit Funktionen der Enterprise-Klasse wie etwa verschiedenen Analysefunktionen ausgestattet sein. Dazu kann eine vielseitige API (Application Programming Interface) zur Erleichterung der Systemintegration gehören. Auch wenn Sie für eine VSaaS-Lösung einen soliden Bandbreitendurchsatz und eine gute Internetverbindung benötigen, können Sie in der Cloud verwaltete Appliances hinzufügen, die bei Bedarf die Zuverlässigkeit und Redundanz zusätzlich verbessern können.
Eine Cloud-Lösung vereint Direct-to-Cloud-Kameras an verschiedenen Standorten. Sie werden miteinander verbunden und in der Cloud-Lösung zwecks Live-Videoüberwachung und automatisierter Remote-Verwaltung verarbeitet.
Wer profitiert von einer VSaaS-Bereitstellung? Organisationen, die:
- auf der Suche nach mehr Flexibilität und Agilität bei der Bereitstellung sind
- eine Cloud-First-Richtlinie verfolgen
- flexible Speicheroptionen oder eine externe Sicherung von Aufzeichnungen benötigen
- auf geringe bis gar keine Hardware-Investitionen bei der Bereitstellung setzen
- den Komfort sofortiger Updates und sofortigen Zugriffs auf die neuesten Innovationen bevorzugen
- die Hardware nicht warten möchten oder nicht über die Ressourcen dafür verfügen
- über Budgets verfügen, in denen Betriebskapital für Sicherheitsinvestitionen verwendet werden kann
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Wie schneiden VMS- und VSaaS-Angebote im Vergleich ab?
Sowohl VMS- als auch VSaaS-Lösungen sind darauf ausgelegt, Organisationen bei der Verwaltung von Videoüberwachungskameras und der Stärkung der physischen Sicherheit zu unterstützen. Mit beiden Lösungen können Operator problemlos verschiedene videobezogene Aufgaben erledigen, etwa die Überwachung von Live-Kamera-Feeds, das Abrufen von Videoarchiven oder die Verwaltung von Kamerakonfigurationen.
Heutige VSaaS-Lösungen haben sich in den letzten zehn Jahren außerdem erheblich weiterentwickelt. Dies bedeutet, dass sowohl VSaaS- als auch VMS-Angebote Skalierbarkeit und Verlässlichkeit der Enterprise-Klasse sowie umfangreiche Funktionen bieten, die die Verwaltung und Wartung von Videos vereinfachen.
Sie sollten wissen, dass VMS- und VSaaS-Funktionen üblicherweise für die Infrastruktur vor Ort bzw. für eine öffentliche Cloud-Umgebung optimiert sind. So können Organisationen standortspezifische Bedürfnisse und Anforderungen erfüllen. Zu diesen Funktionen gehören unter anderem integrierte Tools zur Stärkung der Cybersicherheit und der Best Practices im Bereich Privatsphäre sowie Video- und Audioanalysen.
Sowohl bei VMS- als auch bei VSaaS- Bereitstellungen besteht die Möglichkeit, viele verschiedene Standorte von einer zentralen Leitstelle aus zu verwalten. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Videosysteme mit anderen wichtigen physischen Sicherheits- und Geschäftssystemen zu verbinden, um eine vereinheitlichte Übersicht Ihrer Umgebung zu erhalten. Mit einer vereinheitlichten Videolösung können Unternehmen ihre täglichen Betriebsabläufe optimieren und den Operators Einblicke in die Vorgänge gewähren, anhand derer sie direkt Maßnahmen ergreifen können.
Was ist also der Unterschied zwischen einem VMS und VSaaS? Warum sollten Sie das eine dem anderen vorziehen? Es läuft letztlich alles auf einige wichtige Überlegungen hinaus:
Ihre individuellen Anforderungen |
Verfügen Sie über den Platz und die Ressourcen, um an Ihren verschiedenen Standorten physische Server zu installieren und zu warten? Wie ist es um Bandbreite und Konnektivität an Ihren verschiedenen Standorten bestellt?
Ihre Unternehmensrichtlinien |
Bewegt sich Ihre Organisation in Richtung einer Cloud-First- oder Hybrid-Cloud-Richtlinie? Erfordern Ihre aktuellen Richtlinien und Betriebsabläufe, dass alle Videos auf Unternehmensservern und -netzwerken gespeichert werden müssen? Suchen Sie nach Möglichkeiten, Data Governance und die Einhaltung von sich regelmäßig ändernden Vorschriften zu gewährleisten?
Ihre Budgetstruktur |
Verfügen Sie über die Flexibilität, sowohl Budgets für Investitionskosten als auch Betriebskosten für Investitionen in die physische Sicherheit zu verwenden? Würde ein abonnementbasierter Service Ihren Budgetbeschränkungen entgegenkommen und Ihnen die Erweiterung Ihrer Sicherheit ermöglichen?
Ihre aktuellen und langfristigen Ziele |
Möchten Sie in den nächsten fünf Jahren die Hardwarekosten senken oder neue Möglichkeiten zur Verbesserung Ihrer Cybersicherheitsstrategie finden? Möchten Sie ein SDK für spezifische Anpassungen und zur Integration von Geschäftsanwendungen?
Ihre verfügbaren Ressourcen |
Verfügt Ihr IT-Team über die benötigte Kapazität, um eine wachsende Videoüberwachungsinfrastruktur zu verwalten und zu warten? Sind Sie dazu bereit, einige dieser Aufgaben zu Cloud-Services auszulagern?
Vergleichstabelle – VMS und VSaaS | |
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VMS |
VSaaS |
Erwerb einer einmaligen, unbefristeten Softwarelizenz | Monats- oder Jahresabonnements ohne Kündigungsfrist |
Verwendung von Investitionsbudgets zum Kauf, zur Installation und zur Wartung Ihrer Lösung | Vorhersehbare Kosten durch die Nutzung von Betriebsbudgets, um den Betrieb Ihrer Lösung aufrechtzuerhalten |
Volle Kontrolle über die Verwaltung und Wartung Ihres Systems | Problemlose Einrichtung neuer Standorte oder Migration vorhandener Standorte in die Cloud |
Durchführung von Upgrades und Systemverbesserungen nach Ihren eigenen Vorstellungen | Auslagerung von Updates und Wartungsmaßnahmen und Verringerung von Hardware-Investitionskosten |
Sicherstellung der Leistung und Aufzeichnung an Standorten ohne oder mit eingeschränkter Bandbreite | Skalierung des Cloud-Speichers nach Bedarf und Optimierung der Archivredundanz |
Umfangreiche Liste unterstützter Integrationen von Drittanbietern | Upgrades, On-Demand-Schulungen und Support in Abonnementgebühr inbegriffen |
Einhaltung von Richtlinien, die das Speichern von Videos auf lokalen Servern und Netzwerken vorschreiben | Einfacher Zugriff auf das System über Web-Apps sowie mobile Apps mit Internetverbindung |
Können ein VMS und eine VSaaS-Lösung in einer Hybrid-Cloud-Bereitstellung zusammenarbeiten?
Die kurze Antwort lautet: Ja. Ein VMS und eine VSaaS-Lösung können in einer Hybrid-Cloud-Bereitstellung zusammenarbeiten. Dies wird auch einer der wichtigsten Aspekte sein, die Sie bei der Wahl Ihrer Videoüberwachungslösung berücksichtigen sollten. Warum? Sie erhalten so ein Höchstmaß an Flexibilität bei der Bereitstellung.
Es ist eine optimale Herangehensweise, an einem Standort eine VMS-Lösung vor Ort und an einem anderen Standort eine VSaaS-Lösung zu implementieren und anschließend alles über eine zentralisierte Lösung zu verwalten. Andere Organisationen wiederum möchten möglicherweise Cloud-Kameras in bestimmten Bereichen oder an Standorten hinzufügen und sie mit einem zentralisierten VMS vor Ort in ihrem Security Operations Center (SOC) verbinden. Ein umgekehrter Ansatz ist auch möglich. Sie können vorhandene Kameras ohne Cloud-Funktionalität mit einer zentralisierten VSaaS-Lösung verbinden und dabei in der Cloud verwaltete Appliances verwenden, um die Verbindung mit Ihrem SOC zu erleichtern.
Der wahre Vorteil einer Hybrid-Cloud-Bereitstellung besteht darin, dass es keine Einschränkungen gibt. Dank dieser Anpassungsfähigkeit können Sie jederzeit die Vorteile neuer Cloud-fähiger Technologien nutzen. Darüber hinaus können Sie gezielt auf (organisations-)spezifische Anforderungen eingehen, um an jedem Standort die passende Videoüberwachungslösung bereitzustellen.
Direct-to-Cloud-Geräte, Edge-Appliances und lokale Systeme werden in einer Hybrid-Bereitstellung nahtlos zusammengeführt, einschließlich automatischer Updates bzw. Remote-Updates sowie Remote-Verwaltung.
Eine Hybrid-Cloud-Strategie ist auf Nachhaltigkeit ausgelegt. Wenn Ihre Organisation noch nicht bereit für die Migration in die Cloud ist, haben Sie auch zu einem späteren Zeitpunkt die Möglichkeit dazu. Sie können heute gänzlich in die Bereitstellung eines VMS investieren, aber dann langsam und in Ihrem eigenen Tempo vorhandene Standorte konvertieren oder neue Standorte mit VSaaS hinzufügen, wenn Sie dazu bereit sind. Sie können an bestimmten Standorten auch in der Cloud verwaltete Appliances für zusätzliche Edge-Verarbeitung und -Analyse hinzufügen und gleichzeitig die Hardwarewartung für Ihr Team vereinfachen.
Mit einer Hybrid-Cloud-Bereitstellung erhalten Sie das Beste beider Lösungen: VMS- und VSaaS-Lösungen, wann und wo Sie sie brauchen.
Darum ist die Vereinheitlichung für Ihre physische Sicherheitslösung von Bedeutung
Eine letzte wichtige Überlegung? Priorisieren Sie die Vereinheitlichung der physischen Sicherheit bei der Wahl Ihrer Videoüberwachungslösung. Schließlich können Sie noch heute mit dem Upgrade Ihres VMS oder der Umstellung auf VSaaS beginnen. Vielleicht überlegen Sie aber in einigen Jahren, Ihre Zutrittskontrolle zu modernisieren oder Ihre Intercom- und Einbruchsüberwachungsanlagen mit Ihrer Videoüberwachungslösung zu verbinden.
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Die Wahl einer physischen Sicherheitsplattform, mit der Sie alle diese Systeme in einer Lösung verwalten können, vereinfacht zukünftige Erweiterungsvorhaben. Da außerdem alle Bestandteile in einer Ansicht verfügbar sind, können Ihre Operators ihre Aufgaben schneller und effizienter erledigen. Dies führt zu größeren Einsparungen und einer stärkeren Unternehmenssicherheit. Darüber hinaus erhalten verschiedene Teammitglieder die Möglichkeit, datengesteuerte Erkenntnisse zu nutzen, um Betriebsabläufe zu optimieren.