Cybersicherheit

Warum Cyberhygiene oben auf Ihrer Prioritätenliste stehen sollte

Mit zunehmender Digitalisierung steigt in Unternehmen auch die Gefahr von Cyberangriffen. Erfahren Sie, wie wichtig Cyberhygiene ist und mit welchen drei Methoden Sie Ihr Unternehmen vor Cyberangriffen schützen können.

Mathieu Chevalier
Principal Security Architect & Manager
 

Wussten Sie schon, dass die durch Cyberkriminalität entstehenden Kosten bis 2025 voraussichtlich bei 10,5 Billionen US-Dollar pro Jahr weltweit liegen werden? Mit zunehmender Digitalisierung steigt in Unternehmen auch die Gefahr von Cyberangriffen.

Für viele Unternehmen ist Cybersicherheit ein wichtiges Thema. Dennoch sind nur 15 % der Unternehmen weltweit in der Lage, sich gegen Cybersicherheitsbedrohungen zu verteidigen.

Besonders problematisch dabei: die mangelnde Cyberhygiene.

Was ist Cyberhygiene, und warum ist sie wichtig?

Cybersicherheitsbedrohungen können zu erheblichen finanziellen Verlusten, juristischen Problemen und Reputationsverlusten führen. An dieser Stelle kommt Cyberhygiene ins Spiel.

Unter dem Begriff Cyberhygiene sind die Praktiken und Methoden zusammengefasst, mit denen Einzelpersonen und Unternehmen für sichere und funktionierende digitale Systeme sorgen. So, wie wir mit Körperhygiene etwas für unsere Gesundheit tun, so besteht die Cyberhygiene aus Maßnahmen zur Vermeidung von Cybergefahren wie Malware, Phishing, Hacking und Datenlecks.

Ihr System für physische Sicherheit ist nur so sicher wie das am wenigsten vertrauenswürdige Gerät, das mit diesem System verbunden ist. Achten Sie also darauf, Ihr System mit einer gründlichen Risikomanagement-Strategie zu schützen.

Die Wahrung der Sicherheit und die Instandhaltung der Systeme, Geräte und Verfahren in Ihrem Unternehmen lässt sich auf verschiedene Weisen realisieren. Unter anderem können Sie die Unternehmenskommunikation verschlüsseln oder eine Versicherung abschließen, die bei Schäden im Zusammenhang mit der Cybersicherheit haftet. Sehen wir uns noch weitere Methoden an, wie Sie in Ihrem Unternehmen für Sicherheit sorgen können. 

 
 

 Priorisierung von regelmäßigen Benutzerschulungen in Ihrem Unternehmen

Laut 2023 Data Breach Investigations Report von Verizon waren bei 83 % der Datenschutzverstöße Menschen involviert, beispielsweise über Social Engineering oder über Phishing-Angriffe. Eine der effektivsten Methoden zum Schutz des Unternehmens vor Cyberangriffen ist die konsequente Schulung für Benutzer und Teamwork.

Ihre Mitarbeiter müssen sich der Bedeutung von Cybersicherheit und von Schulungen bewusst sein, damit sie vertrauliche Daten schützen. Hierzu gehören der Schutz von Geräten, die Beachtung von Genehmigungen seitens der IT-Abteilung und die Beachtung von Best Practices für Software und Hardware. Außerdem umfasst der Schutz folgende Maßnahmen:

  • Umsetzung von Multifaktor-Authentifizierung (MFA): Durch MFA wird das Anmeldeverfahren über Benutzername und Kennwort hinaus auf eine zusätzliche Sicherheitsebene erweitert. Die Benutzer müssen ihre Identität anhand von zwei Authentifizierungen nachweisen, beispielsweise ein Kennwort und einen Code, der an ihr Telefon oder eine Authentifizierungs-App gesendet wird. Dieser Schritt erschwert den unbefugten Zugriff auf ein Konto ganz erheblich und auch für den Fall, dass die Angreifer irgendwie in den Besitz des Kennworts gekommen sein sollten. 

 
  • Besseres Kennwortmanagement: Außerdem lässt sich durch die Verwendung von sicheren Kennwörtern mit zahlreichen verschiedenen Zeichen, Zahlen und Symbolen sicherstellen, dass sie nicht kompromittiert werden. In Security Center können Sie mit unserem integrierten Passwort-Manager automatisch sichere, randomisierte Gerätekennwörter generieren, die den Regeln der Gerätehersteller entsprechen. Sie können das System auch so konfigurieren, dass Ihre Kamerakennwörter automatisch nach einem Zeitplan oder in Stapeln aktualisiert werden. 

 
  • Automatisierung von Software- und Firmware-Updates: Mit automatisierten Updates für Health Monitor-Tools und Software können Sie Zeit bei Wartungsaufgaben sparen und Ihr Unternehmen schützen. Eine wesentliche Voraussetzung für die Cyber-Resilienz ist, dass Ihre Software und Firmware auf dem neuesten Stand sind. Produkt-Updates enthalten nämlich oft wichtige Korrekturen, die neu entdeckte Sicherheitslücken schließen. Der Genetec Update Service informiert Sie, wenn neue Produkt-Updates verfügbar sind. So verfügen Sie garantiert über die neuesten Korrekturen zur Behebung bekannter Schwachstellen. Kunden von Genetec, die ein Upgrade auf Security Center 5.11 vorgenommen haben, können auch die neue Funktion zur Zertifikatsverwaltung nutzen, die die Aufbewahrung gültiger Zertifikate vereinfacht, damit die Geräte ohne größeren Aufwand verbunden bleiben und störungsfrei ausgeführt werden. 

 
  • Schulung der Mitarbeiter zur Cyberhygiene: Die Schulung zur Cyberhygiene ist eine fortwährende Aufgabe, die im Rahmen der Einarbeitung beginnen sollte. Starke Kennwörter, das Sperren von Geräten und das Bewusstsein für Social Engineering-Angriffe sind für Ihr Unternehmen sehr wichtig. Wenn Sie diese Best Practices befolgen, können Sie die Gefahr menschlicher Fehler reduzieren und Ihr Unternehmen besser vor potenziellen Sicherheitsverstößen schützen.

 

 Erkennen von verdächtiger Kommunikation

Social Engineering-Angriffe werden immer komplexer und lassen sich immer schwerer erkennen. Sie müssen sich unbedingt der Warnsignale von verdächtigem Verhalten bewusst sein, um die Risiken so gering wie möglich zu halten. Hierzu zählen etwa das Nachfragen nach Kennwörtern, Vertrags- oder Finanzdaten und personenbezogenen Informationen sowie eigentümliche und verdächtige Links und Dateien sowie ominöse Telefonate.

Fehler lassen sich zwar nicht zu 100 % vermeiden, aber es ist wichtig, Ausschau nach ungewöhnlichen Kommunikationsanfragen zu halten. Bei Links und Nachrichten gilt immer: Erst denken, dann klicken! So können Sie Ihr Unternehme vor Cyberangriffen schützen. 

 
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 Risikomanagement-Strategie für die Lieferkette

Ihr Unternehmen ist nicht nur durch direkte Cyberangriffe gefährdet. Auch über die Lieferkette ist es indirekt Cyberangriffen ausgesetzt. Lieferanten und Auftragnehmer sehen sich ebenfalls Angriffen ausgesetzt. Wenn diese Unternehmen bzw. Personen auf die Systeme Ihrer Organisation zugreifen können, sind deren Schwachstellen auch eine Gefahr für Ihr Unternehmen. Daher benötigen Sie unbedingt eine Risikomanagement-Strategie für die Lieferkette.

Mehr als 82 % der CIOs halten ihre Software-Lieferketten für anfällig. Nur mit guter Kommunikation und enger Zusammenarbeit mit Ihren Partnern und Anbietern erhalten Sie ein tiefgehendes Verständnis ihrer Richtlinien zum Schutz der Daten und Privatsphäre. Ihre Risikomanagement-Strategie für die Lieferkette muss eine regelmäßige Überwachung und Prüfung der Lieferanten umfassen. Indem Sie Verfahren zur Überprüfung der Sorgfaltspflichten der Anbieter einsetzen und im Vertrag klar und deutlich die Verantwortlichkeiten der Anbieter bei der Cybersicherheit benennen, schützen Sie Ihr Unternehmen. 

Schließlich können Sie die höchste Widerstandsfähigkeit gegen Cyberbedrohungen nicht im Alleingang erreichen. Das geschieht, wenn sich alle Beteiligten zur Einhaltung der Best Practices verpflichten.

Sie können diesen Dialog starten, indem Sie Ihren Partnern und Anbietern die folgenden Fragen stellen, die auf unserer Seite zum Netzwerk des Vertrauens ausführlich erörtert werden:

• Wie transparent sind meine Anbieter in Bezug auf Schwachstellen?

• Stellen meine Anbieter Sicherheit bei der Entwicklung ihrer Produkte an oberste Stelle?

• Verfügen sie über eine umfassende Strategie, um Sicherheitslücken zu schließen und Schwachstellen zu beseitigen?

Wenn Sie diese Fragen stellen, ist Ihre Organisation am besten gerüstet, um einen Cyberangriff zu verhindern und im schlimmsten Fall darauf zu reagieren.

Erhaltung der Cybersicherheit als kontinuierlicher Prozess

Bedenken Sie, dass sich Bedrohungen für die Cybersicherheit permanent weiterentwickeln. Aus diesem Grund ist es wichtig, auf dem Laufenden zu bleiben und die Herangehensweise jederzeit nach Bedarf ändern zu können. Prüfen und aktualisieren Sie regelmäßig die Verfahren zum Schutz Ihrer Video- und Zutrittskontrollsysteme, um für langfristige Sicherheit zu sorgen. Dies umfasst die Prüfung auf potenzielle Risiken und die Umsetzung notwendiger Änderungen an unseren Richtlinien. Sie können auch regelmäßige Penetrationstests für Ihre Systeme und Strategien durchführen, um Verbesserungsmöglichkeiten zu ermitteln.   

Eine robuste Cyberhygiene durch Risikomanagement in der Lieferkette, ein sicherer Austausch, die Sensibilisierung der Benutzer und eine Versicherung gegen Schäden im Zusammenhang mit der Cybersicherheit sind zentrale Möglichkeiten, wie Sie Ihre Organisation vor wachsenden Cyberbedrohungen schützen können.

 
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